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Fahrradinspektion

Die Fahrradinspektion: Vorgehensweise und Maßnahmen

Fahrradreparatur.org Team
Verfasst von Fahrradreparatur.org Team
Zuletzt aktualisiert: 13. November 2016
Lesedauer: 6 Minuten

Sie gilt als regelmäßige Pflicht eines jeden Fahrradfahrers: die Fahrradinspektion. Doch wieso diese Untersuchung des Rads notwendig ist und was dabei genau überprüft wird, wissen nur die Wenigsten. Entsprechend häufig wird dieser Check einfach übergangen. Erfahren Sie bei Fahrradreparatur.org, wieso die Fahrradinspektion so wichtig ist!

Die Fahrradinspektion ist für viele Radfahrer ein notwendiges Übel, andere lassen sie gerne vornehmen und manche wiederum vermeiden diesen regelmäßigen Check des Fahrrads komplett. Für Viele sprechen die dabei anfallenden Kosten sowie der zeitliche Aufwand gegen diese Inspektion. Allerdings hat diese Untersuchung durchaus ihren Sinn, denn damit wird ein hohes Maß an Sicherheit im Straßenverkehr ermöglicht. Wenn Sie Zweifel am Nutzen der Fahrradinspektion haben oder mehr über den Ablauf dieser Überprüfung wünschen, erfahren Sie im Folgenden genau, was dabei auf Sie zukommt.

Wann und wie wird eine Fahrradinspektion vorgenommen?

Die Fahrradinspektion ist für den Radfahrer selbst denkbar einfach: Dieser muss das Rad einfach in eine fachkundige Werkstatt bringen. Dort übernimmt der Fahrradmonteur alle weiteren Arbeiten, bis das Rad wieder vom Besitzer abgeholt werden kann. In der Regel sollte das Fahrrad einmal jährlich gewartet werden – meistens ist dies zu Saisonbeginn der Fall. Im Frühjahr findet sich hierzu der beste Zeitpunkt, denn die meisten Radfahrer sind im Winter nicht aktiv auf ihrem Zweirad unterwegs. In dieser Zeitspanne kann das Fahrrad schnell verwittern oder Rost ansetzen. Insbesondere dann, wenn es im Freien oder im Keller gelagert wird, soll hier eine Generalüberholung vorgenommen werden. Wer das Fahrrad auch im Winter nutzen möchte, sollte einen Wintercheck durchführen lassen, denn in dieser Jahreszeit wird das Fahrrad aufgrund des Streusalzes sowie den häufig verschneiten oder eisigen Straßen besonders beansprucht.

UNSER TIPP:
Streusalz kann an empfindlichen Bauteilen langfristig zu Rost führen.

Für den Reparateur selbst ist eine solche Inspektion damit – je nach Modell – deutlich mehr Aufwand als für den Besitzer. Der Fahrradmonteur sorgt dafür, dass das Fahrrad absolut funktions- und fahrtüchtig ist und bei der Benutzung möglichst keine Gefahren für den Fahrer oder die anderen Teilnehmer im Straßenverkehr ausgehen: Moderne Pedelecs werden hier ebenso überprüft wie klassische Cityräder. Um dies zu ermöglichen, schenkt die engagierte Werkstatt einigen Aspekten und Bauteilen des Fahrrads besondere Beachtung.

Diese Bauteile und Mechanismen des Fahrrads werden überprüft

Grundsätzlich liegt das Augenmerk bei einer Fahrradinspektion auf den Bauteilen, die den größten Einfluss auf die Sicherheit während der Fahrt haben. Dazu gehören in erster Linie die Bremsen, die Schaltung, die Reifen, die Kette, die Federgabel und der Sattel.
Bei der Fahrradinspektion wird besonderen Fokus auf den Zustand der Bremsen gelegt. Kaum ein anderer Bestandteil des Fahrrads ist so essenziell für die Sicherheit und das Fahrgefühl. Hier prüft der Spezialist zunächst aktiv, wie gut die Bremsen funktionieren. Im Anschluss kontrolliert er die Bremsbeläge und Bremsscheiben: Diese müssen richtig befestigt sein, übermäßiger Verschleiß sollte hier nicht ersichtlich sein. Insbesondere die Bremsbeläge müssen im Zuge einer Fahrradinspektion häufig ausgetauscht werden, da sie besonders intensiv in Anspruch genommen werden.
Ebenso wie die Bremsen wird auch die Schaltung auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft. Die Schaltung wird vom Fachmann optimal eingestellt. Eine nicht korrekt eingestellte Schaltung macht sich in der Regel durch ein schleifendes Gefühl bemerkbar und stört die Fahrqualität enorm.
Während das Fahrrad im Frühjahrscheck auf die neue Saison vorbereitet wird, sorgt der Wintercheck dafür, dass Radfahrer auch in der kalten Jahreszeit aktiv sein können. Damit ist ein Reifencheck vor dem Winter besonders wichtig: Vereiste, verschneite und damit sehr glatte Straßen machen sichere Reifen notwendig. Meistens sorgt der Profi hier dafür, dass nur noch der Mindestdruck der Reifenluft vorhanden ist: Damit wird eine breitere Auflagefläche ermöglicht, die einen festeren Halt bewirkt. Bei Bedarf kann die Werkstatt auch spezielle Winterreifen oder Spikes montieren. Dies ist in der Regel allerdings nur für Radfahrer notwendig, die auch abseits von befestigten Straßen unterwegs sind. Im Frühjahr prüft der Reparateur ebenfalls den Reifendruck und untersucht die Reifen auf Verschleißerscheinungen. Auch die Laufräder werden hier inspiziert.

UNSER TIPP:
Weiterhin untersucht Ihre Werkstatt die Einstellung des Sattels und ob dieser optimal auf Ihre Körpergröße angepasst ist. Der Check des Sattels beinhaltet zudem eine Untersuchung der Schrauben, denn diese müssen natürlich fest sitzen.

Bei der Fahrradinspektion kann der Fahrradmonteur bei Bedarf auch die Kette nachziehen, denn diese hängt sich über den Winter nicht selten aus. Zudem kann sie geölt werden, um eine flüssige Fahrt zu ermöglichen.
Vor allem bei Mountainbikes ist eine funktionstüchtige Federgabel nötig, denn diese sorgt für die richtige Dämpfung, wenn Hindernisse überfahren werden. Ist die Federgabel zu hart eingestellt, reagiert das Rad bei Hindernissen schnell unruhig, bei einer zu leichten Einstellung ist das Fahrgefühl für den Fahrer ausgesprochen unangenehm. Hier muss also ein gesundes Mittel erreicht werden, das auf das Gewicht des Fahrers abgestimmt wird.
Ihre Werkstatt sorgt neben diesen Tätigkeiten natürlich dafür, dass alle Schrauben fest sitzen, Ketten gefettet sind und auch Zubehör wie Gepäckträger, der Fahrradständer und die Schutzbleche keine Probleme aufweisen. Damit erhalten Sie nach der Fahrradinspektion ein perfekt auf Sie eingestelltes Fahrrad, das sowohl im Winter als auch im Sommer genutzt werden kann.

Welche Arbeiten kann der Radfahrer selbst durchführen?

Viele Radfahrer scheuen aus Angst vor hohen Kosten den Gang zur Fahrradwerkstatt. Diese Angst ist natürlich absolut unnötig, denn die meisten Werkstätten führen eine intensive Fahrradinspektion schon ab 30 Euro durch. Nichtsdestotrotz gibt es wenige Maßnahmen, die ein privater Radfahrer auch selbst durchführen kann und die die Arbeit des Reparateurs deutlich erleichtern.
Dazu gehört in erster Linie eine umfangreiche Fahrradpflege, die im besten Fall ganzjährig durchgeführt wird. Vor allem bei längeren Pausen sollten Radfahrer den Rahmen, die Felgen und die Gabel sanft reinigen. Wird das Fahrrad dann zur Fahrradinspektion gebracht, kann der Fahrradmonteur eventuelle Risse oder Schäden schneller erkennen. Weiterhin können Radfahrer auch prüfen, ob die Lichter problemlos funktionieren und der Lenker fest montiert ist. Grundsätzlich gilt: Ein oberflächlicher, regelmäßiger Check des Fahrrads kann bereits viel bewirken.
Werden hier bereits Schäden oder Defekte festgestellt, sollten Sie Ihr Fahrrad zu einer versierten Werkstatt bringen. Diese beseitigt das Problem in der Regel schnell und effizient.

Fazit

Eine Fahrradinspektion stellt einen wichtigen Rundum-Check des Fahrrads dar, der sowohl im Sommer als auch im Winter durchgeführt werden kann. Der Check wird in einer versierten Werkstatt durchgeführt: Hier werden vor allem die Bremsen, die Kette, die Schaltung, die Federgabel, die Reifen sowie die Verschraubung und der Sattel überprüft. Radfahrer können die Fahrradinspektion unterstützen und die Prozedur beschleunigen, indem sie ihr Fahrrad auch während der Saison regelmäßig pflegen.

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