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Fahrradbeleuchtung

Wie kann das Licht am Fahrrad nachgerüstet werden?

Fahrradreparatur.org Team
Verfasst von Fahrradreparatur.org Team
Zuletzt aktualisiert: 19. Dezember 2016
Lesedauer: 6 Minuten
Akkubetriebenes Licht kann am Fahrrad besonders einfach nachgerüstet werden. © Fahrradreparatur.org

Das Licht am Fahrrad nachzurüsten ist enorm wichtig, wenn der Scheinwerfer kaputt oder gar nicht vorhanden ist – nur so können Unfälle vermieden und die Sicherheit während der Fahrt gewährleistet werden. Erfahren Sie bei Fahrradreparatur.org, wie Sie das Licht an Ihrem Fahrrad nachrüsten können!

Ein nachgerüstetes Licht am Fahrrad sorgt dafür, dass Radfahrer von anderen Verkehrsteilnehmern erkannt werden und selbst ausreichend weit sehen, um auf den Verkehr zu reagieren. Einer der häufigsten Gründe für die rund 80.000 Fahrradunfälle in Deutschland ist die fehlende Beleuchtung, die insbesondere im Winter und der damit einhergehenden, früh einbrechenden Dunkelheit dazu führen, dass Radfahrer nicht rechtzeitig von abbiegenden Fahrzeugen erkannt werden. Wer noch kein Licht am Fahrrad besitzt, sollte dieses deshalb so schnell wie möglich nachrüsten. Dazu gibt es verschiedene Modelle und Installationsvarianten.

Wo ist die Beleuchtung des Fahrrads geregelt?

Ob Sie das Licht an Ihrem Fahrrad nachrüsten müssen, erfahren Sie in § 67 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO): In dem Paragraphen über „Lichttechnische Einrichtungen an Fahrrädern“ ist exakt geregelt, welche Beleuchtung für die Teilnahme am Straßenverkehr zugelassen ist. Eine wichtige Neuerung erlaubt in diesem Paragraphen auch die Verwendung von batteriebetriebenen Lichtern oder Modellen mit Akku – früher war die Ausstattung mit einem Dynamo Pflicht, heute sind Akkus und Batterien in der Fahrradbeleuchtung ausdrücklich erlaubt. Eine Lichtmaschine muss laut § 67 mindestens mit einer Nennleistung von 3 W (Watt) sowie einer Nennspannung von 6V (Volt) ausgestattet sein. Auch eine Batterie benötigt die erforderlichen 6 V (Volt), wahlweise ist auch eine Wiederaufladung möglich. Front- und Rückscheinwerfer müssen nicht zusammen einschaltbar sein.
An der Rückseite des Fahrrads muss ein roter Rückstrahler sowie ein einer roten Schlussleuchte ausgestattet sein. Nach vorne muss mindestens ein weißer Scheinwerfer wirken. An den Speichen müssen gelbe Rückstrahler angebracht werden.

UNSER TIPP:
Rennräder unter 11 kg (Kilogramm) sind während eines Rennens von den Vorschriften befreit.

Wer das Licht am Fahrrad nachrüstet, muss zudem darauf achten, dass die Scheinwerfer und Rückstrahler während der Fahrt nicht verrutschen können. Nur so kann eine sichere Fahrt garantiert werden.
Fahrradfahren ohne Licht oder ohne Einhaltung der Regelungen kann zu empfindlichen Bußgeldern führen. Führt die fehlende Beleuchtung zudem zu einem Unfall, bei dem eine Sachbeschädigung vorliegt, muss der Radfahren in der Regel auch für den entstandenen Schaden aufkommen – umso wichtiger ist es daher neben der Sicherheit auch aus finanziellen Gründen, das Fahrradlicht schnell nachzurüsten.

Die Anschaffung der passenden Beleuchtung

Wer das Licht am Fahrrad nachrüsten möchte, trifft in einem riesigen Sortiment auf eine große Auswahl – dabei gilt es, unter den verschiedenen Modellen und unterschiedlichen Produkt die passende Beleuchtung zu finden. Dabei sollte darauf geachtet werden, unter welchen Umständen das Licht angeschafft wird.
Muss das Fahrradlicht nachgerüstet werden, weil die integrierte Beleuchtung defekt ist, wird häufig nach einem Ersatz für den kaputten Dynamo gesucht. Dabei haben Radfahrer die Wahl zwischen stromerzeugenden Dynamos, Batterieleuchten und akkubetriebenen Lichtern. Welche Beleuchtung sich für wen eignet, hängt dabei von den eigenen Bedürfnissen und vom Fahrverhalten ab. Grundsätzlich gilt hierbei jedoch: Ein Überspannungsschutz sollte bei Nabendynamos vorhanden sein, um eine zu hohe Spannung zu vermeiden. Im Idealfall ist auch eine Standlichtfunktion integriert: Diese macht die Beleuchtung auch dann möglich, wenn der Dynamo nicht unmittelbar betrieben wird. Die Standlichtfunktion wird durch Akkumulatoren oder Kondensatoren ermöglicht, die während der Fahrt den Strom speichern können. Eine eingebaute Sensorfunktion bewirkt, dass das Licht an die Helligkeit der Umgebung angepasst wird – so geht das Licht zum Beispiel automatisch an, wenn es dunkel wird.

Dynamo, Batterie oder Akku?

Für die meisten Radfahrer, die das Licht am Fahrrad nachrüsten müssen, stellt sich die Frage nach der Art des Lichts: Dynamo, Batterie oder Akku?

Vor- und Nachteile des Dynamos

Bei Dynamos wird zwischen Nabendynamos und Seitenläuferdynamos unterschieden, wobei Nabendynamos die modernere Variante darstellen. Ein großer Vorteil des Dynamos ist es, dass diese Art der Beleuchtung nicht aufgeladen werden muss. Weiterhin kann das Licht kaum verrutschen und ist praktischerweise meistens schon beim Kauf eines City- oder Hollandrades integriert. Allerdings besitzt ein Dynamo häufig keine Standlichtfunktion und ist als Fahrradlicht eher teuer in der Nachrüstung. Zudem sind die Kabel sehr anfällig für Defekte.

Batterie- und akkubetriebene Fahrradlichter

Anders als der Dynamo eignet sich batterie- und akkubetriebenes Licht ideal, um am Fahrrad nachgerüstet zu werden. Zudem ist keine Verkabelung notwendig. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass diese Fahrradbeleuchtung nur eine begrenzte Laufzeit hat und eine Wiederaufladung notwendig ist. Allerdings ist diese Beleuchtung auch funktionsfähig, wenn das Fahrrad stillsteht. Diese Modelle werden häufig von Geländefahrern verwendet.

Das Licht am Fahrrad nachrüsten lassen

Wer das Licht am Fahrrad nachrüsten lassen möchte, muss auch bedenken, welche Kosten bei der Arbeit am Rad anfallen können. Zwar ist der Einbau eines Nabendynamos in der Regel kein Problem für die Fahrradwerkstatt, allerdings sind die Kosten eher hoch, da das Rad neu eingespeicht werden muss. Das Nachrüsten des Nabendynamos ist daher eher kostspielig, wobei sich der Einbau eines fertigen Laufrades – inklusive des Nabendynamos – als etwas günstiger erweist.
Kostengünstiger ist es, ein batterie- oder akkubetriebenes Modell zu wählen. Dieses kann in der Regel einfach an den Lenker und an die Rückseite des Fahrrads geschraubt werden. Dadurch entstehen im Gegensatz zum Anschluss einer Fahrradlampe keine hohen Reparaturkosten. Grundsätzlich sollte die Befestigung der Fahrradbeleuchtung allerdings in einer Werkstatt erfolgen, denn andernfalls kann es vorkommen, dass das Licht während der Fahrt verrutscht oder plötzlich nicht mehr funktioniert.

Als Radfahrer gesehen werden

Neben der Nachrüstung des Lichts am Fahrrad sollten Radfahrer auch bedenken, dass sie nicht nur selbst sehen müssen – sie müssen auch gesehen werden. Nur so können Unfälle effektiv vermieden werden. Wer im Dunkeln mit dem Rad fährt, sollte daher möglichst helle Kleidung tragen. Auch Reflektoren an der Kleidung helfen dabei, für andere Verkehrsteilnehmer frühzeitig erkennbar zu sein. Zudem gilt es natürlich vor allem im Winter, vorsichtig und vorausschauend zu fahren.

Fazit

Kaum etwas ist für Radfahrer so wichtig wie die Beleuchtung des Fahrrads. Nur so können sie im Dunkeln selbst ausreichend weit sehen und werden vor allem auch selbst gesehen. Unterschieden wird dabei grundsätzlich zwischen Dynamos, batterie- sowie akkubetriebenen Lichtern – welches Licht am Fahrrad nachgerüstet wird, hängt allerdings von den persönlichen Präferenzen und der Funktionalität ab. Die Verkabelung, die Standlicht- sowie Sensorfunktionen spielen dabei eine große Rolle. Eine versierte Fahrradwerkstatt kann hierzu beraten und die Beleuchtung anbringen.

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