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Fahrradfahren im Winter

So überwintert Ihr Fahrrad richtig

Fahrradreparatur.org Team
Verfasst von Fahrradreparatur.org Team
Zuletzt aktualisiert: 21. November 2016
Lesedauer: 5 Minuten
Ein trockener Platz ist das beste für das Fahrrad. Wer keinen hat, soll das Fahrrad mit einer robusten Plane schützen © Wokandapix / pixabay.com

Schnee, Matsch, Regen und Frost. Diese winterlichen Wetterphänomene sorgen nicht nur bei leidenschaftlichen Bikern für Ärger. Auch die Fahrräder und die E-Bikes leiden darunter. Wer nach der Winterpause keine bösen Überraschung erleben möchte, sollte sich ein paar Gedanken machen, bevor er das Fahrrad einmottet. Mehr dazu erfahren Sie auf Fahrradreparatur.org


Bis die Tage mild und sonnig bleiben, genießen viele Biker das Radfahren im Winter. Spätestens beim ersten Frost ist es jedoch soweit: das Fahrrad oder das E-Bike gehen in die Winterpause. Doch wer denkt, es würde genügen, den Drahtesel in die Garage zu tragen, irrt sich. Spätestens im Frühling drohen böse Überraschungen, wenn die Kette verrostet oder die Reifen beschädigt sind. Wer das Fahrrad richtig einlagert, beugt Schäden vor und freut sich darüber, im Frühjahr einfach losfahren zu können.

Fahrrad in der Garage: was soll man beachten?

Der richtige Platz ist das A und O wenn es darum geht, das Fahrrad überwintern zu lassen. Wer Glück hat, kann es in der Garage oder im Keller verstauen. Im Idealfall sind diese Orte trocken und beheizt. Sollte der Platz sehr knapp sein, kann man
überlegen, die Pedale abzuschrauben. Dazu ist  ein langer 15er Maulschlüssel notwendig. Indem man gegen den Uhrzeigesinn dreht, kann man sie in der Regel mit einem geringen Platzaufwand von der Kurbel lösen. Bei älteren Modellen ist es möglich, dass die Pedale verrostet sind. In dem Fall schaffen WD40 und oder ein kräftiger Rostlöser Abhilfe. Nach einer Einwirkzeit von mehreren Stunden sollte es möglich sein, sie abzumachen.
Ein kleiner Wintercheck am Fahrrad vor der Ruhepause ist unabdingbar, damit es später weiter seine Dienste reibungslos leistet. Zunächst sollte man mit Hilfe eines Manometers den Druck in den Reifen kontrollieren. Ist er zu niedrig, sollte man sie bis zum höchsten zulässigen Druck aufpumpen. Bei schlappen Pneus drohen Risse im Material, sowohl im Schlauch als auch im Mantel. Weitere Aufmerksamkeit sollte der Kette gewidmet werden. Hat sich zwischen den Gliedern Dreck gelagert, sollte man sie mit einem Entfetter säubern. Danach ölt man sie mit einem speziellen, dickflüssigen Öl. Die richtigen Produkte gibt es auch hier im Fahrradladen.
Erscheinen Bremsen oder die Schaltung defekt, besucht man besser die Werkstatt. Zwar schaden kaputte Bremsen nicht, wenn man das Rad nicht benutzt, aber oft vergisst man dann im Frühling doch, sie reparieren zu lassen. Daher ist es besser, das Thema gleich zu erledigen. Schließlich sollte man den ganzen Rahmen und die Metallteile, bis auf die Felgen, mit einem Pflegespray aufsprühen, das sie vor Feuchtigkeit und Kälte schützt. Die Bremsbeläge sind allerdings davon ausgenommen, denn das Material könnte zerstört werden. Einfetten muss man auch die Sattelstütze und den Lenkervorbau, damit sie nicht einrosten.
Bei E-Bikes empfiehlt sich, bei längerem Stillstand den Akku zu entnehmen. Eine Restladung von zirka 50 Prozent verhindert, dass er sich zu sehr selbst entlädt und nicht mehr funktioniert. Er sollte trocken und am besten in einer speziellen Hülle bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad gelagert werden.

UNSER TIPP
Wenn man diese Schritte befolgt, kann das Fahrrad sicher überwintern. In der Regel kann man dann wieder starten, wenn die schöne Jahreszeit anfängt. Dennoch, auch wenn man alle Vorsichtsmaßnahmen beachtet hat, ist ein Frühjahrscheck für das Fahrrad trotzdem eine gute Idee. Hier überprüft ein erfahrener Mechaniker erneut die Schaltung, die Kette, die Bremsen, die Lichter, sowie die tragenden Teile. Danach kann man erst Recht mit gutem Gewissen Gas geben!
 

Wenn das Fahrzeug draußen bleibt

Nicht jeder hat das Glück, über einen trockenen Keller, eine Garage oder einen sonstigen Stauraum drinnen zu verfügen. Das Fahrrad in der Wohnung überwintern zu lassen ist auch nicht für jeden möglich, gerade wenn ohnehin beengte Wohnverhältnisse herrschen. Und wer seinen Drahtesel im Hausflur stehen lässt, kann mit der Hausordnung in Konflikt geraten. Hinter der Entscheidung, ihn draußen stehen zu lassen, kann aber auch der Wunsch sein, im Winter weiter zu fahren. In diesem Fall ist es lästig, es jeden Tag in den Keller zu tragen.
Wer sein Fahrrad winterfest machen möchte, besorgt sich zuerst eine Fahrradplane. Sie soll breit und lang genug sein, um das ganze Fahrzeug großzügig zu bedecken. Robuste, zuverlässige Plastikplanen gibt es im Fachgeschäft schon ab 10 Euro. An der Seite sind in der Regel Löcher angebracht. Mit Hilfe von Gummiexpandern kann man die Plane so befestigen, dass sie wie eine Hülle das Fahrrad umfasst. Regen, Schnee und sonstige Schmutzablagerungen haben dann keine Chance, durchzukommen.
Ein gutes Fahrradspray schützt den Rahmen und die anderen Metallteile vor Rost. Wer durch den Winter fährt, lässt sich im Fahrradladen beraten, um die richtige Pflege zu wählen. Bei der Gelegenheit kann man sich nach Winterreifen beziehungsweise Pneus mit Spikes erkundigen. So vermeidet man, beim ersten Frost ins Schleudern zu kommen.

Fazit

Bevor Sie das Fahrrad oder das E-Bike in den Winterschlaf schicken, sollten Sie einen schnellen Wintercheck durchführen und alle Komponente reinigen, nach Bedarf ölen und überprüfen. Wenn Sie dabei Mängel feststellen, ist der Gang in die Fahrradwerkstatt die beste Lösung. Der beste Platz für das Fahrrad oder das E-Bike ist eine trockene Garage oder ein Keller. Wer diese Möglichkeit nicht hat, sollte in eine gute Plane investieren und das Rad mit einem Schutzspray besprühen. Spätestens nach der Winterpause sollten Sie aber Ihr Fahrzeug von Experten kontrollieren lassen. Wenn Sie eine kompetente Werkstatt in Ihrer Nähe suchen, können Sie hier unverbindlich und kostenlos Angebote holen.

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