Viele Eltern sind sich nicht sicher, ob ein Elektrofahrrad auch für ihr Kind in Frage kommen würde. Die Unsicherheit ist verständlich, da die moderne Alternative zum klassischen Fahrrad kontrovers diskutiert wird. Auf Fahrradreperatur.org erfahren Sie, wie sinnvoll E-Bikes für Kinder sind!
Sobald Kinder ein gewisses Alter erreichen und durch das Fahren von Dreirad oder Laufrad ein Körpergefühl entwickelt haben, wächst in ihnen der Wunsch, mit einem richtigen Fahrrad zu fahren. Viele Eltern sind unsicher, welches Fahrradmodell sie für ihr Kind anschaffen sollen. Die modernen E-Bikes ermöglichen auch den kleinen Familienmitgliedern bei langen Radtouren mitzuhalten und mehr Freude am Radfahren zu haben. Je nach Verwendungsziel können Sie zwischen verschiedenen E-Bikes mit unterschiedlichen Vorteilen unterscheiden. Was Sie bei der Wahl und Anschaffung eines E-Bikes für Ihr Kind beachten sollten, erfahren Sie im Folgenden.
Was zeichnet ein E-Bike aus?
Das Elektrofahrrad wird immer beliebter als umweltfreundliche Alternative zum „normalen“ Fahrrad, Mofa oder Auto. Mit Hilfe eines Motors unterstützt oder ersetzt das elektrisierte Fahrrad die Tretkraft des Radlers, so dass weite oder bergige Strecken mit weniger Energieaufwand in kürzerer Zeit zurückgelegt werden können. Das E-Bike ermöglicht seinem Benutzer schnell an sein Ziel zu kommen und dabei trotzdem nicht aus der Puste zu geraten. So mancher Radmuffel wird durch den unterstützenden Motor motiviert und entdeckt seine neue Leidenschaft für das Radfahren. Als nachhaltige Variante zum Moped oder Auto sparen Sie Strom und haben keine Schadstoffemissionen zu verantworten.
Vorteile des Elektrofahrrads für Kinder
Erscheint Ihr Kind auch lustlos und unmotiviert, wenn Sie eine gemeinsame Radtour planen? Grund für diese Antriebslosigkeit ist meist der starke Leistungsunterschied zwischen Eltern und ihren Kindern. Egal wie stark sie sich anstrengen, es fällt Kindern meist sehr schwer mitzuhalten. Lange Bergauf- und Bergabfahrten zehren an der Leistungsbereitschaft und Ausdauer. Spaß macht der Ausflug schon lange nicht mehr. Das Elektrorad für Kinder scheint die perfekte Lösung sein, um Leistungsdefizite zu kompensieren und ein ganz neues Raderlebnis zu schaffen. Leistungsunterschiede werden durch das E-Bike reduziert und seine spezifische Motor-Charakteristik gibt den Kindern Sicherheit, da schon ab 20 km/h die Energie sanfter freigesetzt wird. Die vergleichsweise höhere Masse des Elektrofahrrads verleiht dem Rad zusätzlich Stabilität und Spurentreue, so dass Kinder ein sicheres Fahrgefühl entwickeln können. Einem tollen Radausflug für die ganze Familie steht damit nichts mehr im Wege. Wer würde sich nicht wie Superman fühlen, wenn man es schafft mit den Eltern mitzuhalten oder vielleicht sogar den großen Bruder überholt.
Wann kann mein Kind E-Bike fahren?
Elektrofahrräder, deren Motorunterstützung ab spätestens 25 km/h abschaltet, sind laut der europäischen Richtlinie 2002/24/EG mit einem Fahrrad juristisch gleichgestellt. Das bedeutet, dass weder eine Altersbegrenzung noch eine Helmpflicht einzuhalten gilt. Experten empfehlen ein Mindestalter von 14 Jahren für die Nutzung von E-Bikes, da das Gewicht und relativ hohe Maximalgeschwindigkeit der Elektrofahrräder zu Unsicherheit oder Überforderung des Kindes führen könnte. Diese Altersempfehlung sollte jedoch eher als Orientierung und nicht als Regel wahrgenommen werden. Der Zeitpunkt, wann ein Kind bereit für ein Fahrrad ist, ist individuell von Kind zu Kind unterschiedlich und kann nicht pauschalisiert werden. Die körperliche Entwicklung jedes Kindes und seine motorischen Fähigkeiten sind weitaus wichtiger für die E-Bike-Tauglichkeit als das Alter. Fahrräder mit Elektroantrieb über 25 km/h gelten als Kleinkrafträder. Sie sind daher versicherungs-, kennzeichen- und fahrererlaubnispflichtig. Der Besitz einer Einzelzulassung des Herstellers, einer Betriebserlaubnis sowie die Schutzhelmpflicht sind Voraussetzungen für die Nutzung dieser E-Bikes. Kinder müssen über 15 Jahre alt sein und mindestens einen Mofa-Führerschein haben.
Elektrofahrräder im Überblick: vom E-Bike zum Pedelec
Wie bereits angemerkt verfügen Elektrofahrräder über unterschiedlich starke Motoren und können daher verschiedene Maximalgeschwindigkeiten erreichen. Der Begriff E-Bike wird gerne zur Beschreibung aller Elektrofahrräder benutzt. Man unterscheidet jedoch zwischen E-Bike, Pedelec und S-Pedelec. Wie sich die E-Bike-Modelle unterscheiden und welches den Ansprüchen Ihres Kindes entspricht, können Sie im Folgenden lesen.
Das eigentliche E-Bike

Das E-Bike verfügt über einen Motor, der den Fahrer auch unterstützt, wenn dieser nicht in die Pedale tritt. Dieses Elektrofahrrad gehört somit zur Gattung der Mofas, hat jedoch eine eingeschränkte Motorleistung von 500 Watt. Somit kann das E-Bike eine Geschwindigkeit von 20 km/h erreichen, auch ohne die Mithilfe des Fahrers. Mit zusätzlicher körperlicher Betätigung sind noch höhere Geschwindigkeiten möglich. E-Bikes mit einer Tretunterstützung können auf bis zu 45 km/h beschleunigen. Das selbstfahrende Elektrofahrrad birgt die Gefahr für Kinder die eigene Faulheit zu unterstützen. Anstatt sportliche Aktivität zu fördern könnte das E-Bike zum Dauer-Ausruhen verführen. Können Sie Ihr Kind gut einschätzen und die Nutzung des Motors regulieren, sollte es keine Probleme geben. Wissen Sie jedoch über die Bequemlichkeit Ihrer Zöglinge, sollten Sie doch über die Anschaffung eines Pedelecs nachdenken.
Pedelec und S-Pedelec
Das Pedelec ist, anders als das E-Bike, primär ein Fahrrad, dessen Motor die Pedalkraft nur unterstützt und verstärkt. Das „normale“ Pedelec hat eine begrenzte Motorleistung bis 250 Watt, so dass sich der Motor ab 25 km7h von selbst abschaltet. Das Pedelec ist somit auf eine Maximalgeschwindigkeit von 25-30 km/h beschränkt und stellt wohl das am besten geeignete E-Bike für Anfänger dar. Die schnellen Pedelecs (S-Pedelec) können auf bis zu 45 km/h beschleunigen, da ihre Leistung auf 500 Watt begrenzt ist. Da diese E-Bikes zu den Kleinkrafträdern zählen, bestehen hier eine Altersbegrenzung mit einem Mindestalter von 15 Jahren sowie alle bereits oben genannten Voraussetzungen.
E-Mountainbike
Das E-Mountainbike zählt zu den Pedelecs und wird mit E-MTB abgekürzt. Sie sind wie normale Mountainbikes aufgebaut mit dem kleinen Unterschied, dass ihr Motor Kindern ermöglicht auch schwere und längere Routen zu bewältigen. Vor allem die anstrengenden Auf- und Abfahrten im unebenen Gelände werden den Kindern durch das E-Mountainbike erleichtert, so dass sie auch mit den Großen mithalten können.
Wie finde ich das passende E-Bike für mein Kind?
E-Bikes für Kinder verfügen meist über einen kleineren Motor mit wenig Leistung. Das Gewicht des Fahrrads bleibt somit vergleichsweise niedrig und Kinder sind weniger überfordert mit hohen Geschwindigkeiten. Die Besonderheiten von Elektrofahrrädern für Kinder ermöglichen auch kleinen, leichten Kindern mit ihren Eltern mitzuhalten. Je nach geplantem Verwendungszweck und Alter Ihres Kindes können Sie zwischen Pedelec, E-Bike, S-Pedelec und E-Mountainbike entscheiden. Häufig setzen Verleiher und Verkäufer selbst eine Altersgrenze. Schwere E-Bikes können kleinere Kinder durch die schnelle Geschwindigkeit und aufkommendes Ungleichgewicht bei Bergauf- und Abfahrten verunsichern. Wir empfehlen Ihnen Ihr Kind im Fachgeschäft professionell beraten sowie Probesitzen und -fahren zu lassen. So können Sie auch gleich sicher gehen, dass das E-Bike, sowie dessen Licht, Gänge, Bremse und Lenker richtig eingestellt sind. Preislich können Sie aus Exemplaren zwischen 500 und 4.000€ wählen. Der durchschnittliche Preis liegt jedoch zwischen 1.000 und 2.000€.
Achten Sie beim Kauf auch auf die richtige Größe des Fahrrads. Anders als bei Kleidung sollten Kinder nicht in ein Fahrrad „hinein wachsen“, sondern gleich mit einem Modell in der korrekten Größe fahren. Ist das Fahrrad zu klein oder zu groß, sitzt das Kind unbequem im Sattel und kann nicht effizient treten. Befinden Sie sich in einem Fachgeschäft, kann die passende Größe vor Ort ermittelt werden. Dabei wird die Innenbeinlänge ermittelt, die Auskunft gibt, ob Ihr Kind bei minimaler Sattelhöhe noch mit beiden Füßen gut den Boden erreichen kann. Kinder ab sechs Jahren benötigen Räder mit einer Größe ab 20 Zoll.
Stellen Sie sicher, dass Ihr Fahrrad geprüft und mit einem Prüfzeichen versehen wurde. Das CE-Zeichen oder GS-Zeichen zeigt Ihnen, dass Ihr neues E-Bike sicher und bereit für die Nutzung Ihres Kindes ist. Dennoch sollten Sie das E-Bike regelmäßig warten lassen, um sicher zu stellen, dass die Bremsen funktionieren, die Gänge korrekt eingestellt sind und der Motor noch intakt ist.