Fahrradreparatur.org Icon
Fahrraddiebstahl

Ist die Fahrradcodierung sinnvoll?

Fahrradreparatur.org Team
Verfasst von Fahrradreparatur.org Team
Zuletzt aktualisiert: 26. Januar 2017
Lesedauer: 4 Minuten
Eine Fahrradcodierung wirkt sowohl präventiv als auch im Falle eines Diebstahls und erhöht die Chance, das Rad wieder zurück zu erhalten. © Pexels / pixabay.com

Die Fahrradcodierung stellt eine aktuelle Erweiterung der Diebstahlsicherung für Fahrräder dar: Neben einem robusten Schloss soll die Codierung des Rads dafür sorgen, dass Diebe abgeschreckt werden und das Fahrrad identifizierbar ist. Allerdings hat das Verfahren auch Nachteile. Erfahren Sie mehr zur Fahrradcodierung bei Fahrradreparatur.org!

Die Fahrradcodierung ist ein Mittel zum Zwecke der Sicherung des Fahrrads, denn die Zahl an gestohlenen Fahrrädern ist insbesondere in Großstädten sehr hoch – dabei werden nur zwischen 5 % und 10 % der Diebstähle aufgeklärt. Fahrradfahrer müssen daher verstärkt darauf achten, dass das Rad vor Dieben geschützt ist. Neben präventiven Maßnahmen wie dem klassischen Fahrradschloss stellt die Fahrradcodierung eine Möglichkeit für den Radfahrer dar, das Fahrrad auch nach einem geglückten Diebstahl zurückzuerhalten.

Welche Vor- und Nachteile hat die Fahrradcodierung?

Die Fahrradcodierung hat den großen Vorteil, dass das Fahrrad dauerhaft mit dem tatsächlichen Eigentümer verbunden wird. Auch, wenn das Rad gestohlen wird, kann es anhand des individuellen Codes an den rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden – nicht codierte Fahrräder, die aufgefunden werden, werden dagegen meistens bei Versteigerungen verkauft, da der Eigentümer nicht gefunden werden kann. Darüber hinaus dient die Fahrradcodierung auch zur Abschreckung: Diebe meiden es in der Regel, ein solches Fahrrad zu stehlen. Darüber hinaus kann der Code kostengünstig und schnell angebracht werden, womit der Aufwand recht gering ist.
Die Fahrradcodierung hat allerdings natürlich auch Nachteile. Einige Händler befürchten zum Beispiel, dass der Rahmen durch die Codierung brechen könnte, da hier eine mechanische Einwirkung auf das Material vorliegt. Weiterhin wird häufig befürchtet, dass die codierte Stelle am Fahrradrahmen nach dem Fahrraddiebstahl einfach abgeschliffen werden kann. Nicht zuletzt wird eine fehlende einheitliche Registrierung der codierten Fahrräder bemängelt.
Entgegen dieser Befürchtungen sind bisher keine Rahmenbrüche bekannt, die durch eine Fahrradcodierung verursacht wurden. Auch das Abschleifen der Codierung wird als eher irrelevant betrachtet, da der Aufwand dafür zu groß wäre. Prinzipiell lohnt sich eine Fahrradcodierung also durchaus, allerdings sollte sie versiert vorgenommen werden.

So wird die Codierung des Fahrrads vorgenommen

Bei der Anbringung der Codierung am Fahrrad wird zwischen verschiedenen Verfahren unterschieden. Die gängigste Form stellt die Einfräsung des Codes dar. Alternativ werden auch Klebefolien und der Einbau eines Chips eingesetzt, allerdings gilt die klassische Fahrradcodierung als effizientere Methode – bei Carbonrahmen muss jedoch auf Alternativen ausgewichen werden, da dieses Material nicht für die Codierung geeignet ist. Sie wird in der Regel schon für zwischen 5 Euro und 15 Euro durchgeführt.
Der Ablauf der Fahrradcodierung ist bei allen Verfahren im Prinzip gleich: Der Fahrradfahrer bringt das Fahrrad mitsamt dem Kaufbeleg und dem eigenen Personalausweis zum Anbieter der Codierung – meistens handelt es sich dabei um polizeiliche Stellen, aber auch Fahrradclubs und Fahrradhändler nehmen die Codierung vor. Anhand der Daten des Eigentümers wird dann der individuelle Code erstellt. Der Aufbau des Codes kann sich im Detail von Bundesland zu Bundesland unterscheiden, n den meisten Fällen beinhaltet er allerdings die Initialen des Eigentümers, das Geburtsdatum und den Wohnort. Der Wohnort wird meistens über das Kfz-Kennzeichen angegeben, in manchen Bundesländern ist aber auch die Angabe der Straße und der Hausnummer üblich. Auch die Angabe des Jahres, in dem die Fahrradcodierung vorgenommen wurde, erweist sich bei Umzügen oder Namensänderungen als hilfreich und wird immer häufiger eingeführt. Die Codierung kann in der Regel in kurzer Zeit vorgenommen werden, im Anschluss sollte der Code in den Fahrradpass übertragen werden.

Wenn das codierte Fahrrad gestohlen wird

Wird ein codiertes Fahrrad gestohlen, ist es unerlässlich, den Fahrraddiebstahl zu melden. Taucht das Fahrrad zum Beispiel bei einer polizeilichen Kontrolle auf, kann mit einem Blick auf die Fahrradcodierung und in den Ausweis des Fahrers geprüft werden, ob es sich auch um den Eigentümer handelt. Wer eine Hausrats- oder eine spezielle Fahrradversicherung besitzt, sollte aber trotz der Codierung nicht auf ein robustes Schloss verzichten – nur dann, wenn das Fahrrad beim Diebstahl richtig angeschlossen war, bringt die Versicherung ihre Leistungen.

Fazit

Eine Fahrradcodierung stellt prinzipiell eine sinnvolle Maßnahme dar, um einem Diebstahl des Fahrrads vorzubeugen und das Rad zurückzuerhalten, sollte es gestohlen werden. Durch einen individuellen Code, der am Rahmen des Fahrrads eingefräst oder aufgeklebt wird, ist das Rad mit dem Eigentümer verknüpft. Bei Polizeikontrollen kann so schnell und sicher überprüft werden, ob der Fahrer des Rads auch der Eigentümer ist. Darüber hinaus ist die Fahrradcodierung in der Umsetzung mit sehr wenig Aufwand und geringen Kosten verbunden. Allerdings sollte trotz der Codierung immer ein robustes Schloss angebracht werden.

Über unsere*n Autor*in
Fahrradreparatur.org Team
Fahrradreparatur.org ist das Branchenverzeichnis für Fahrradreparatur-Fahrradwerkstatt-Fachbetriebe.