Die Begriffe Pedelec und E-Bike werden zum Teil als Synonyme verwendet. Doch einige Unterschiede bestehen in den Eigenschaften der Fahrzeuge, und auch die Zulassungsvoraussetzungen sind nicht gleich. Wer an ein motorisiertes Fahrrad interessiert ist, sollte sich vor einer Kaufentscheidung darüber informieren. Mehr dazu erfahren Sie auf Fahrradreparatur.org
Ein Elektrofahrrad ist eine gute Investition. Man fährt an der frischen Luft und kann sich sportlich betätigen, ohne auf motorisierte Unterstützung zu verzichten. Gerade für lange Arbeitswege oder für mobilitätseingeschränkte Menschen stellt es eine gute Lösung dar. Seit einigen Jahren werden in Deutschland die motorisierten Zweiräder immer beliebter. Doch es gibt auf dem Markt verschiedene Kategorien von Elektrofahrrädern. Gerade der Unterschied zwischen einem Elektrofahrrad und einem Pedelec sollte jedem bekannt sein, der über eine Anschaffung nachdenkt.
E-Bike oder Pedelec: wie erkennt man die Merkmale?
Pedelec ist die Abkürzung von Pedal Electric Cycle. Der Motor hat maximal 250 Watt und arbeitet nur, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Sensoren regeln die Leistung und passen die Beschleunigung an. Ab einer Geschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde schaltet der Motor ab. Dann bleibt einem nicht anderes übrig, als weiter zu strampeln. Im Straßenverkehrsgesetz sind Pedelecs als Fahrräder definiert. Man braucht als Fahrer keinen Führerschein. Auch gibt es keine Altersbegrenzung, obwohl es abgeraten wird, Kinder unter 14 fahren zu lassen. Eine Haftpflichtversicherung wird zwar empfohlen, ist aber nicht notwendig. Auch darf man mit einem Pedelec wie ein normales Fahrrad den Radweg benutzen und Kinder in Anhängern, sowie in zugelassenen Kindersitzen befördern.
Etwas zwischen E-Bikes und Fahrrädern stellen S-Pedelecs dar. Wie bei normalen Pedelecs funktioniert die motorisierte Unterstützung nur, wenn der Fahrer aktiv einwirkt. Mit 25 km/h ist aber noch lange nicht Schluss. Bis 45 km/h kann man mit Hilfe des Motors erreichen. Aus diesem Grund werden sie als Kleinkrafträder eingestuft und benötigen eine Betriebserlaubnis, sowie eine Einzelzulassung des Herstellers vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) notwendig. Auch müssen Fahrer mindestens 15 Jahre alt sein, eine Mofa-Prüfbescheinigung, auch E-Bike-Führerschein genannt, besitzen und seit 2013 einen Helm tragen. Rückspiegel sind ebenfalls vorgesehen.
Wirkliche E-Bikes gibt es in Deutschland nur selten. Die möglichen Höchstgeschwindigkeiten unterscheiden sich von den S-Pedelecs nicht allzu sehr. Beim E-Bike funktioniert aber der Motor, anders als beim Pedelec, auch ohne dass man in die Pedale tritt. Die Leistung ist ebenfalls auf maximal 500 Watt begrenzt. Wie bei S-Pedelecs ist ein Führerschein der Klasse AM oder ein E-Bike-Führerschein notwendig, um damit zu fahren. Für PKW-Fahrer reicht auch der normale Führerschein, der diese Unterkategorien mit einschließt. Weiterhin benötigt man als E-Bike-Fahrer eine Betriebserlaubnis und ein Versicherungskennzeichen. Radwege dürfen benutzt werden nur für den Fall, dass ein Schild Mofas explizit erlaubt. Kinder dürfen nur auf geeigneten Kindersitzen mitfahren. Mit einem E-Bike einen Anhänger zu ziehen ist dagegen verboten.
Für wen eignet sich welches Fahrzeug?
Wer dabei ist, sich ein Elektrofahrrad anzuschaffen oder das Fahrrad mit einem Elektromotor nachzurüsten, sollte genau überlegen, was er von einem Kauf oder einem Umbau erwartet. Wer grundsätzlich immer fahren und aktiv treten möchte, ist mit einem Pedelec besser bedient. Für Menschen mit Bewegungsschwierigkeiten sind Pedelecs dagegen keine gute Wahl, weil der Motor ohne Krafteinwirkung nicht einspringt. Wer Kinder in Anhänger transportieren möchte, ist mit einem Pedelec gut bedient, genauso wie diejenigen, die grundsätzlich Wert darauf legen, den Radweg zu nutzen.
Wer dagegen schneller fahren möchte, sollte lieber zu einem E-Bike greifen. Der Anschaffungspreis für ein neues E-Bike bewegt sich um die 3.500 Euro. Damit ist es fast doppelt so teuer wie ein Pedelec. Wer einen E-Bike-Führerschein besitzt und ein Mofa möchte, mit dem er sich auch sportlich betätigen kann, hat bei einem E-Bike die passende Lösung gefunden. Für Unentschiedene können auch S-Pedelecs attraktiv sein. Sie fahren schneller als normale Pedelecs und benötigen eine Zulassung, kommen aber mit Batteriebeleuchtung aus und dürfen unter Umständen Fahrradstraßen benutzen. Auch hier funktioniert die Motorunterstützung nur, wenn man in die Pedale tritt.